"Ohne die Bunker hätten
Noch 32 Luftschutzbunker stehen in Ludwigshafen: vom nördlichsten in der Oppauer August-Bebel-Straße, bis in den Süden am Bahnhof Rheingönnheim - 16 Hoch-, drei Tief-, zwei Werkschutz-, ein Blockhaus- sowie zehn Bahnhofsbunker, zählte Becker in seinen Erläuterungen auf. Auf einige könnte er, wenn auch schweren Herzens verzichten. Der "Würfelbunker" gehört dazu, obwohl er ursprünglich ein Auslöser für sein Engagement war: "In der Zeitung wurde jemand mit den Worten 'Wer vermisst schon einen Bunker?' zitiert. Und dann habe ich diese Frage für mich beantwortet mit: Ich!". Trotzdem sei der Würfelbunker nicht unverzichtbar, wenn er denn der neuen Stadtstraße im Weg steht. "Von dieser Bauart haben wir in Ludwigshafen noch andere stehen." Schließlich sei es ein typischer Bahnbunker, der damals am Hinterausgang des alten Hauptbahnhofes stand.
Der Verein selbst hofft auf die Umsetzung eines Bunkermuseums. "Der Bunker in der Rohrlachstraße im Hemshof würde sich dafür eignen, weil er schön groß ist". Auf den Bunker in der Mundenheimer Straße hat Becker sein Auge hingegen aus einem anderen Grund geworfen: "Der hätte die Dimensionen, die ich mir für unser Stadtarchiv vorstellen könnte." Die Exponate seien an einem sicheren Ort und die Kollegen in Mannheim sind diesen Schritt bereits gegangen und bringen das Gedächtnis der Stadt hinter Bunkerwänden unter. "Hier in der Rottstraße sind wir langsam an unseren räumlichen Grenzen", sagte er.
Bis es soweit ist, will sich der Verein Zeitzeugen annehmen, will sie nach Erinnerungen befragen. Der Verein hat die Interviews mit ihnen bereits im März aufgenommen, berichtete Taglieber. "Wir haben daraus schon eine Hörstation für das Stadtmuseum erstellt." Auch sie träumt langfristig von "ein bis zwei Bunkern, die wir als Museum umfunktionieren können". Das große Interesse bei der Auftaktveranstaltung am Samstag und die Zusammenarbeit mit dem Westwallverein stimmen sie und ihre Mitstreiter optimistisch.